„Volkskrankheit“ Bluthochdruck – die unsichtbare Gefahr
„Volkskrankheit“ Bluthochdruck – die unsichtbare Gefahr

Die Problematik des Bluthochdruckes besteht darin, dass dieser häufig über längere Zeit unbehandelt besteht, da anfänglich keine schweren Symptome auftreten. Neben Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensstils können medikamentöse Therapien erfolgreich eingesetzt werden.
Die Zahlen sprechen für sich: in Österreich ist jede/jeder Vierte von zu hohem Blutdruck (arterielle Hypertonie) betroffen, im höheren Lebensalter sogar jede/jeder Zweite.
Da anfänglich meist keine schweren Symptome bestehen, bleibt dieser oft über lange Zeit unerkannt und unbehandelt.
Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck erhöht jedoch das Risiko für Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Schlaganfall, Gefäßprobleme, Demenz oder Nierenschädigung erheblich.
Alarmsignale als erste Anzeichen einer arterielle Hypertonie können vermehrte Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen oder Ohrensausen sein. Hier ist eine ausführliche internistische Abklärung empfehlenswert.
Wichtig für genaue und aussagekräftige Blutdruck-Messungen:
- Geprüftes Messgerät – idealerweise für Oberarm
- Richtige Manschettengröße und korrekte Anlage dieser
- Messungen in RUHE morgens und abends über zumindest eine Woche, besser über ein Monat.
Liegt der Durchschnitt der Selbstmessungen über 135/85 mmHg, besteht eine arterielle Hypertonie oder, wenn bereits eine blutdrucksenkende Therapie eingenommen wird, eine unzureichende Einstellung. Einzelne Blutdruckspitzen oder Blutdrucktäler haben demgegenüber eine viel geringere Bedeutung.
Ursachen:
In 85-90% ist keine nachweisbare ursächliche Organerkrankung erhebbar = primäre arterielle Hypertonie. Neben nicht beeinflussbaren Komponenten wie familiäre Vorbelastung (Disposition) spielen insbesondere beeinflussbare Faktoren („Lebensstil“) eine entscheidende Rolle:
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Rauchen
- Erhöhter Alkoholkonsum
- „Dauerstress“
- Erhöhter Kochsalzkonsum
Bei 10-15% sind organische Ursachen wie Nierenerkrankungen, hormonelle Störungen oder Schlafapnoe-Syndrom für einen Bluthochdruck nachweisbar = sekundäre Hypertonie.
Mögliche Folgen eines unbehandelten Bluthochdruckes:
- Herz: Verdickung des Herzmuskels („Hypertrophie“), dadurch zunehmende Kurzatmigkeit insbesondere unter Belastung Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen
- Gehirn: Schlaganfall, Demenz
Risiko für Schlaganfall im Vergleich gegenüber Menschen mit normalem Blutdruck um 3- bis 4-fache erhöht. - Nieren: Verschlechterung der Nierenfunktion mit Folge einer chronischen Niereninsuffizienz bzw. eines Nierenversagens.
- Becken-/Beingefäße: periphere arterielle Verschlusskrankheit („Schaufensterkrankheit“)
- Auge: Schäden an Netzhaut mit Beeinträchtigung bzw. Verlust des Sehvermögens
Neben Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensstils, die immer als Basistherapie gelten sollen, stehen unterschiedliche Medikamente, die im Wesentlichen gut toleriert werden, zur Verfügung.
Zu den wichtigsten Säulen einer Lebensstiländerung zählen Gewichts-, Stressreduktion, Ausdauertraining, Ernährung und Reduktion bzw. Verzicht auf Nikotin.
Die wesentlichen Faktoren der früh- und rechtzeitigen Diagnose sind das Beachten erster Alarmsignale sowie eine regelmäßige Erfassung der Blutdruckwerte. Bei Verdacht einer arteriellen Hypertonie sollte eine ausführliche internistische Abklärung erfolgen.